// Ersatzfrau Zerbes reißt das ganze Team mit

Un­ter­ha­ching/Tauf­kir­chen – Unter denk­bar schlech­ten Vor­zei­chen fuh­ren HT Mün­chens Hand­bal­le­rin­nen zum Re­gio­nal­li­ga-Gast­spiel beim HCD Grö­ben­zell II. Doch ob­wohl of­fen­bar die be­rüch­tig­te Wies­ngrip­pe den Kader so ge­schwächt hatte, dass sogar das Ab­schluss­trai­ning ab­ge­sagt wer­den muss­te, ge­wann die Mann­schaft von An­dre­as Feh­ren­bach beim Auf­stei­ger un­term Strich sehr sou­ve­rän mit 36:19 (16:11). „Gut, dass der An­wurf erst am Sams­tag um 20 Uhr statt­fand, da hat­ten die Spie­le­rin­nen noch ein paar Stun­den mehr zum Er­ho­len“, nahm der HT-Coach die Per­so­nal­si­tua­ti­on mit einer guten Por­ti­on Gal­gen­hu­mor. Im­mer­hin konn­ten alle an­ge­schla­ge­nen Spie­le­rin­nen letzt­lich zu­min­dest auf der Bank Platz neh­men, was es Feh­ren­bach er­mög­lich­te, die kör­per­li­chen An­stren­gun­gen in sei­nem 16er-Auf­ge­bot gut zu ver­tei­len. 

Der Start miss­lang sei­ner Mann­schaft gründ­lich. Viele tech­ni­sche Feh­ler und Un­kon­zen­triert­hei­ten führ­ten dazu, dass die ers­ten 20 Mi­nu­ten aus­ge­gli­chen ver­lie­fen, kein Team führ­te bis dahin mit mehr als einem Tref­fer Vor­sprung. Nach Grö­ben­zells 8:7 (17.) be­or­der­te Feh­ren­bach Ve­re­na Zer­bes aufs Feld, die ei­gent­lich noch bis Ende des Jah­res aus be­ruf­li­chen Grün­den pau­siert, aber eben wegen der ge­sund­heit­li­chen Lage im Kader mit­ge­fah­ren war. Und Zer­bes er­ziel­te in den ers­ten vier Ein­satz­mi­nu­ten nach einem hal­ben Jahr Pause vier Tore in Folge, dreh­te so das Spiel und konn­te auch den Rest des Teams mit­rei­ßen. Zur Halb­zeit lag die Feh­ren­bach-Trup­pe schon mit 16:11 vorn, da­nach kam sie wie aus­ge­wech­selt aus der Ka­bi­ne: Mit deut­lich hö­he­rem Tempo, einer kon­se­quen­ten Ab­wehr und gut vor­ge­tra­ge­nen An­grif­fen zogen die Gäste aus dem Ha­chin­ger Tal auf 31:14 davon (47.), ehe sie es bis zum 36:19-End­stand wie­der etwas lo­cke­rer an­ge­hen lie­ßen.

„Was Ve­re­na Zer­bes in der ers­ten Hälf­te da ab­ge­feu­ert hat, war sehr be­mer­kens­wert. Jeder Wurf ein Tref­fer und, noch wich­ti­ger, sie hat damit auch das ganze Team mit­ge­ris­sen“, schwärm­te Feh­ren­bach, der aber auch Kira Se­bold ein Son­der­lob aus­sprach, die in 36 Mi­nu­ten Spiel­zeit acht Tore er­ziel­te. Ins­ge­samt zeig­te sich der Trai­ner mit der ge­sam­ten Mann­schaft zu­frie­den: „Trotz einer wirk­lich schlech­ten ers­ten Halb­zeit haben wir es dann gut ge­macht. So ein Spiel mit die­sen Vor­aus­set­zun­gen muss man dann auch erst­mal ge­win­nen. Da hat sich die große Brei­te des Ka­ders auf jeden Fall aus­ge­zahlt.“

Nun steht das HT-Team mit 6:0 Punk­ten gleich­auf mit dem Top­fa­vo­ri­ten und Spit­zen­rei­ter TSV Is­ma­ning auf Rang zwei. „Nach nur drei Spiel­ta­gen hat das wenig Aus­sa­ge­kraft. Die Aspi­ran­ten auf die obe­ren Plät­ze kom­men alle noch“, sagt Feh­ren­bach zwar. „Trotz­dem freu­en wir uns na­tür­lich dar­über.“ Schon am nächs­ten Sams­tag (16 Uhr) steht mit dem Heim­spiel gegen den TSV EBE Forst United eine echte Stand­ort­be­stim­mung an. „Wir brau­chen jetzt die an­ste­hen­den drei Trai­nings­ein­hei­ten, um uns auf die­ses Spiel gut vor­zu­be­rei­ten“, hofft der Coach, dass die Wiesn-Nach­we­hen über­stan­den sind.
UM

HCD Grö­ben­zell II – HT Mün­chen 19:36 (11:16)
HT Mün­chen: Gaigl/Ro­go­zinski; Se­bold (8), S. Geray (3), Früh­beis (2), Zer­bes (5), Haska (2), Chris­to­fo­ris (1), Rau (1), A. Geray (2), Pie­per­jo­hanns (3/2), Zien­tek (3), Ertel, Klenk, Mat­heis (3), Stei­ner (3)