// Handball in München: Zwei Lokalrivalen machen gemeinsame Sache
07 Apr
Handball in München: Zwei Lokalrivalen machen gemeinsame Sache
Welthandballer Henning Fritz unterstützt die neugegründete Jugendspielgemeinschaft HT München
Nach einer langen Durststrecke wollen zwei Vereine jetzt den Münchener Handballsport wieder von Grund auf nach vorne bringen. Die Handballabteilungen des TSV Unterhaching und des SV-DJK Taufkirchen haben dazu ihren Zusammenschluss im Jugendbereich für die Saison 2017/18 erklärt. Unter dem Banner der neuen Marke „Hachinger Tal München", kurz „HT München", wird eine Jugendspielgemeinschaft gegründet.
Das neue Handball-Projekt umfasst 380 Aktive, 25 Trainer und insgesamt 15 Jugendmannschaften, die in nunmehr sechs Hallen den Spiel- und Trainingsbetrieb aufnehmen. Neben den im Münchner und bayerischen Handball bestens verankerten Protagonisten aus den beiden Vereinen soll auch eine handballerische Expertise von höchster Stelle eingeholt werden: Henning Fritz, der letzte deutsche Welthandballer und Weltmeister von 2007, steht dem neuen Projekt als Pate mit Rat und Tat zur Seite. „Mit dem HT München wird endlich auch in München ein ambitioniertes Handballprojekt verwirklicht, dem nach oben keine Grenzen gesetzt sind”, versichert Fritz.
Keine Grenzen nach oben, das bedeutet aber vor allem viel Arbeit an der Basis, das stellt Markus Geray, Handball-Abteilungsleiter des SV-DJK Taufkirchen, klar. „Mit Hachinger Tal München soll zunächst insbesondere die Jugendarbeit vorangetrieben werden", so Geray. „Hachinger Tal München, das wird sowohl die neue Heimat für ambitionierte leistungsorientierte Handballer im Großraum München sein, als auch für jene, die diesen großartigen Mannschaftssport in ihrer Freizeit als Hobby betreiben wollen", ergänzt Christoph Ernesti, der Vorstand der Hachinger Handballer.
In allen Altersklassen werde es mindestens zwei Mannschaften beiderlei Geschlechts geben. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen unterschiedlichster Leistungsstufen die Faszination Handball näher bringen und sie auf ihrem Weg begleiten und fördern,” betont Mitinitiator Geray.
Auch den Jugendtrainern beider Vereine liegt am Herzen, dass der Handball im Hachinger Tal ein Sport für alle ist. Auch Kinder und Jugendliche, die nicht leistungsorientiert spielen und trainieren wollen, sind bei der Spielgemeinschaft gut aufgehoben. Gerade durch die größere Zahl an Jugendlichen und Trainern können alle Leistungsstufen in allen Altersstufen besser abgedeckt werden. Der Breitensport bleibt also eines der zentralen Ziele der neuen Spielgemeinschaft im Hachinger Tal.
In dieser geplanten, nachhaltigen Jugendarbeit sieht Christoph Ernesti, selbst Torwart der einstigen Bundesligamannschaft des MTSV Schwabing, auch die Chance, neue Maßstäbe für den Seniorenbereich zu setzen: „Seit über 20 Jahren wartet München auf die Rückkehr des hochklassigen Handballs." Mit dem Jugendkonzept von HT München wolle man, so Ernesti, in die Zukunft investieren: „Das geht nicht von heute auf morgen, aber in München soll wieder Bundesliga-Handball beheimatet sein. Dafür braucht es einen langen Atem, aber den haben wir."